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Venöse
Ulcera - Therapeutische Strategien
Inhalt:
- Definition
Ulcus cruris
- Definition
Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)
- Ursachen
des Ulcus cruris
- Lokalisationen
venöser Ulcera
- Pathophysiologie
Ulcus cruris venosum
- Epidemiologie
Chronisch venöser Insuffizienz (CVI)
- Gliederung
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Module
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Reinigungs-Prozeduren
- Diagnostische
Prozeduren
- Therapeutische
Prozeduren
- Elektro-Therapie
- Low-level-Laser-Therapie
(Soft-Laser)
- Subaquale
Ultraschall-Appliaktion
- Wundversorgungs-Prozeduren
- Synthetische
Wundauflagen
- Ablauf
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Benötigte
Einrichtungen
- Verbrauchs-Material
Definition
Ulcus Cruris
- Unter
einem Ulcus cruris versteht man einen Substanzdefekt in pathologisch
verändertem Gewebe des Unterschenkels infolge einer chronisch venösen
Insuffizienz (CVI)
- Ein Ulcus
cruris stellt die schwerste Form (Grad III) der chronisch venösen Insuffizienz
(CVI) dar.
Definition
Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)
- Das Krankheitsbild
der chronisch venösen Insuffizienz bezeichnet die klinischen Befunde
in der Folge von chronischen Venenkrankheiten unterschiedlicher Ätiologie.
Wesentliche pathophysiologische Grundlage ist die ambulatorische venöse
und kapilläre Hypertonie.
- Klinische
Einteilung (WIDMER):
- Grad
1: Phleb-Ödem
- Grad
2: zusätzliche trophische Störungen, z.B. Pigmentveränderungen etc.
- Grad
3: Ulcus cruris venosum (florid oder abgeheilt)
Ursachen
des Ulcus cruris
- 70-90
Prozent venös (als Folge oberflächlicher oder tiefer Venenschäden)
- 5 Prozent
arteriell (Arteriosklerose, Thrombose, Embolie etc.)
- 6 Prozent
neuropatisch (z.B. Diabetes mellitus)
Lokalisationen
venöser Ulcera
- Postthrombotiscches
Ulkus
- Thrombophlebitiscches
Ulkus
- Gamaschenulkus
- Kallöses
Ulkus (statsis ulcus) auch postthrombotisch
- Kissenulkus
Pathophysiologie
Ulcus cruris venosum
- Ursache
des Ulcus cruris venosum ist eine längerfristig bestehende "ambulatorisch
venöse Hypertonie" im Bereich des Venensystems der unteren Extremitäten
durch eine Insuffizienz der subfaszialen, transfazialen und/oder epifaszialen
Venen mit Störung der Mikro- und Makrozirkulation.
- Ursache
der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) kann sowohl eine Obstruktion
als auch eine Klappeninsuffizienz sein.
- Der Begriff
"ambulatorische venöse Hypertonie" beinhaltet sowohl eine
Erhöhung des intravasalen Drucks im Venensystem als auch die Unfähigkeit
des Systems, beim Gehen (=ambulatorisch) eine adäquate Druckreduktion
durch die Aktivierung der Muskel-Pumpe zu bewirken.
Epidemiologie
Chronisch venöser Insuffizienz (CVI)
- 5,3 Mio.
Bürger Deutschlands (0,53 Mio. in Österreich) haben eine fortgeschrittene
CVI - etwa jeder 8. Erwachsene
- 1,4 Mio.
Bürger Deutschlands (0,14 Mio. in Österreich leiden an einem Ulcus cruris.
- Etwa
5 Prozent der Befragten mit Beschwerden fühlen sich dadurch erheblich
beeinträchtigt.
Gliederung
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Diagnostische
Prozeduren
- Reinigungs-Prozeduren
- Therapeutische
Prozeduren
- Wundversorgungs-Prozeduren
Module
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Erstberatung,
Anamnese, Inspektion, Funktionstests, Primärdiagnostik
- Primär-reinigung
/ Debridement
- Superfiziale
CO2-Applikation
- Low-level-Laser-Therapie
- Elektro-Therapie
- CO2-Dampf/Nebel-Therapie
- Subaquale
Ultraschall-Therapie
- Reinigung
des Ulcus, Wechsel der Wundauflagen, Pflege der Wundränder
- Kompressions-Maßnahmen
- Physikalische
Therapie / Gymnastik
Reinigungs-Prozeduren
- Entfernung
der oberflächlichen Wundbeläge: antiseptische Bäder oder Abreiben mit
Tupfer/Kompresse
- Sprüh-Reinigung
- Ultraschall-Reinigung
Diagnostische
Prozeduren
- Inspektion:
Leucht-Lupe
- Labor:
Blutbild - Gerinnungs-Status
- Venen-Funktuionstests:
VVPG, IRPG etc.
- Tibio-brachialer
Blutdruck-Index (Doppler-Index)
- Planimetrie
(Foto/Video- oder Folien-Planimetrie)
- Thermopgrafie
- Spezielle
diagnostische Verfahren
- Transkutane
pO2-Messung
- Kapillar-Mikroskopie
- Evaporimetrie
(zur optimale Wundauflagen-Auswahl)
Therapeutische
Prozeduren
- Superfiziale
CO2-Applikation
- CO2-Dampf/Nebel-Applikation
- Low-level-Laser-Therapie
- Elektro-Therapie
- Subaquale
Ultraschall-Applikation
- synthetische
Wundauflagen (Hydrocolloide, Schäume)
- Kompressions-Maßnahmen
- Physikalische
Therapie
- Lymphdrainage
- apparativ
intermittierende Kompression
- gymnastische
Übungen
Elektro-Therapie
- Im Bereich
chronischer Wunden wurde in zahlreichen Studien ein positiver Effekt
nachgewiesen.
- Effekte:
- Verminderung
von Ödemen
- Abtragung
von nekrotischem Gewebe
- Anziehung
von Neutrophilen und Makrophagen
- Stimulation
der Rezeptoren für Wachstumnsfaktoren
- Stimulation
des Wachstums von Fibroplasten und Granulationsgewebe
- Stimulation
der Zirkulation
- Indukation
der Migration von Epidermis-Zellen
- Anwendung
unterschiedlicher Stromformen
Low-level-Laser-Therapie
(Soft-Laser)
- Die Anwendung
von Laser-Bestrahlung zur Heilungsverbesserung von chronischen Wunden
wird derzeit intensiv diskutiert.
- Es besteht
generelle Übereinstimmung, dass der Heilungsverlauf beschleunigt wird.
- Wellenlängen
und Dosierungen hinsichtlich der Laserleistung variieren jedoch zwischen
den unterschiedlichen Studien.
Subaquale
Ultraschall-Appliaktion
- In mehreren
Studien wird der positive Effekt von Ultraschall auf den Heilungsverlauf
von venösen Ulzera cruris demonstriert.
- Der eingesetzte
Frequenzbereich liegt zwischen 0,03 bis 3 MHz, die verwendeten Leistungen
(SATA) zwischen 0,05 und 0,5 W/cm2
Wundversorgungs-Prozeduren
- Auswahl
/ Optimierung der Wundauflage (Hydrocolloid / Schaumstoff)
- Sicherung
durch Deck-Verband
- Anlegen
von Kompressions-Verbänden
- partielle
Druck-Entlastung (z.B. Knöchel-Region)
- sonstige
Kompressions-Maßnahmen (Strümpfe etc.)
Synthetische
Wundauflagen
- Optimales
Milieu (Mikroklima) für Wundheilung: volle Wasserdampfsättigung an der
Wundoberfläche, Temperatur nahe Gewebe-Temperatur
- Vorteile
eines feuchten Mikroklimas:
- Austrocknung
der Wundoberfläche wird verhindert
- Epitheliasationsrate
hoch
- Fibroplasten-Proliferation
gesteigert
- Migration
epidermaler Zellen gefördert
- weniger
Schmerzen bei chronischen Wunden
- schmerzloses
Debridement
- Wundauflage
(WVTR) an Exsudationsrate angepasst
Ablauf
des Ulcus-Therapie-Konzeptes
- Anamnese
(CVI, Allergien etc.)
- Basis-Diagnostik
(Inspektion, Blutbild, Gerinnungs-Status etc.)
- Funktions-Diagnostik
(VVPG, Venenfunktions-Tests, Doppler-Blutdruckindex etc.)
- Primär-Reinigung
(Debridement)
- Therapien
+ Wundauflagen
- Kontrolle
(Wundauflagen-Wechsel, Inspektion, Dokumentation etc.)
- Abschluss-Diagnostik
Benötigte
Einrichtungen
- Reinigungs-Wannen
("Mini-Whirlpool")
- Diagnostische
Systeme (Doppler-US,VVPG, IRPG etc.)
- Spezielle
Diagnostik-Systeme (Evaporimetrie, transkutane pO2-Messung)
- Inspektions
-und Dokumentations-Systeme
- CO2-Therapiesteuergerät
- CO2-Dampf/Nebel-System
- subaquales
Ultraschall-Applikations-System
- Debridement-System
- Low-level-Laser-Systeme
- Elektrotherapie-Systeme
- Systeme
zur intermittierenden Kompression
Verbrauchs-Material
- Wundauflagen
(Hydrocolloid / Schaumstoff)
- Verbandmaterial
(Deckverbände etc.)
- Kompressions-Bandagen
/ Strümpfe etc.
- Reinigungs-Lösungen
(desinfizierend / befeuchtend)
- Tupfer
/ Kompressen
- Einmal-Handschuhe
- Substanzen
zur Hautpflege
- Technisches
CO2 (Gasflaschen)
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